Freitag, 12. Dezember 2008

Wissenschaftler lesen Bilder direkt aus dem Gehirn






Forscher des ATR Computational Neuroscience Laboratories in Japan haben eine neue Gehirnanalysetechnologie entwickelt, welche die Bilder im Gehirn einer Person rekonstruieren kann und sie auf einem Computermonitor anzeigt. Dies wurde am 11. Dezember angekündigt. Laut den Forschern kann die weitere Entwicklung der Technologie es bald möglich machen, dieTräume von Menschen während sie schlafen zu betrachten .

Die Wissenschaftler waren in der Lage verschiedene Bilder die eine Person betrachtete zu rekonstruieren durch eine Analyse der Änderungen ihres zerebralen Blutflusses. Sie verwendeten eine funktionelle magnetische Resonanz abbildende (fMRI) Maschine. Die Forscher erforschten zuerst die Blutflussänderungen in der zerebralen visuellen Rinde während die Testpersonen verschiedene Bilder, die Ihnen vorgehalten wurden, betrachteten. Den Testpersonen wurden 400 verschiedene 10 x 10 Pixel schwarzweiße Bilder gezeigt, jeweils 12 Sekunden lang . Während die fMRI
Maschine die Änderungen in Gehirnaktivität überwachte, verarbeitete ein Computer die Daten und lernte, die verschiedenen Änderungen in Gehirnaktivität mit den verschiedenen Bildentwürfen zu verbinden .

Anschliessend wurde den Testpersonen völlig neue Bildern gezeigt, etwa die Buchstaben N E U R O N. Das System konnte diese Bilder rekonstruieren und anzeigen, einzig basiert auf der Gehirnaktivität der Testpersonen.

Bis jetzt ist das System nur in der Lage einfache Schwarzweißbilder zu reproduzieren. Aber Dr. Kang Cheng, ein Forscher vom RIKEN Gehirnwissenschaftsinstitut, schlägt vor dass Verbessererungen der Messungsgenauigkeit es möglich machen werden, Bilder in Farbe zu reproduzieren.

“Diese Ergebnisse sind ein Durchbruch in Bezug auf Verständnis der Gehirnaktivität” sagt Dr. Cheng. “ In nur 10 Jahren, Fortschritte in dieser Forschung können es möglich machen, die Gedanken einer Person mit grosser Genauigkeit zu lesen.”

Die Forscher schlagen vor, dass eine zukünftige Version von dieser Technologie in den bereichen Kunst und Design angewendet werden könnte — besonders wenn es möglich wird schnell und genau auf Bilder in eines Künstlers Kopfes zuzugreifen. Die Technologie könnte auch zu neuen Behandlungen für psychiatrische Störungen wie etwa Halluzinationen führen, da Ärzte ein direktes Fenster in den Verstand vom Patienten erhalten.

ATR Chefforscher Yukiyasu Kamitani sagt “diese Technologie kann auch auf andere Sinne als die Sicht angewandt werden. Zukünftig es kann auch möglich werden, Gefühle und komplizierte emotionale Zustände zu lesen.”Die Forschungsergebnisse erscheinen in der Ausgabe vom 11. Dezember der Wissenschaftszeitschrift Neuron aus den USA.

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